Anlage für ausgezahlte Lebensversicherung

Wer Geld in einer Lebensversicherung anlegt, plant hiermit eigentlich die Versorgung im Rentenalter. Oftmals wird jedoch auch ein früherer Ablauftermin der Versicherung vereinbart, zum Beispiel das 50. oder 55. Lebensjahr. Auch jüngere Menschen erhalten mitunter Beträge aus einer Lebensversicherung, wenn diese zum Beispiel nur 12 Jahre angelegt war, um die bis vor einigen Jahren noch geltende Steuerfreiheit zu nutzen. Wenn Geldbeträge aus einer Lebensversicherung gezahlt werden, sollte jeder Kunde als erstes überlegen, wie lange dieses Geld angelegt werden kann bzw. ob es bereits in voller Höhe oder in Teilen verplant ist, denn einige Menschen nutzen einen solchen Geldsegen auch, um eine seit langem geplante Reise anzutreten. Wer sein Geld jedoch anlegen möchte, sollte einen Beratungstermin bei der Bank vereinbaren und sich umfassend beraten lassen. Hierzu gehört zuerst, die jeweilige Anlagementalität des Kunden zu erkennen. Daher ist es wichtig zu wissen, ob der Kunde bereits Anlageerfahrungen hat und wie er bisher sein Geld angelegt hat. Zudem benötigt der Berater Informationen zur persönlichen Risikobereitschaft, also ob der Kunde Kursverluste verkraftet.

Ist dies erkannt, muss der Berater noch wissen, wie lange der Kunde sein Geld nicht benötigt und ob eventuell steuerlich etwas beachtet werden muss. Für Kunden, die durch die Herabsetzung des Sparerfreibetrages keine Freibeträge mehr offen haben, gibt es andere Anlagemöglichkeiten als für Kunden mit einem ausreichenden Freibetrag. Erst wenn all diese Fragen geklärt sind, können konkrete Anlageempfehlungen ausgesprochen werden. Es ist immer ratsam, Geldbeträge nicht komplett in eine Anlage zu investieren, sondern einen ausgewogenen Mix aus Rentenpapieren, Aktien und Immobilien zu finden. Auch die Liquidität sollte nicht vernachlässigt werden. Wie diese Mischung der einzelnen Anlageklassen aussieht, stellt der Berater nach den Wünschen und Vorstellungen des Kunden zusammen. Je länger ein Kunde sein Geld nicht benötigt, desto höher kann der Aktienanteil im Portfolio sein, denn so können Kursschwankungen ausgeglichen werden. Gerade wenn die Lebensversicherung in jungen Jahren ausgezahlt wurde, sind Aktienanlagen geeignet, denn sie bieten deutlich höhere Renditemöglichkeiten und sind jederzeit verfügbar.

Wer nur wenig Zeit und Kenntnisse im Aktienmarkt besitzt, sollte sich einem Investmentfonds anvertrauen. Der Fondsmanager hier kümmert sich im Auftrag der Kunden um deren Geld, kauft und verkauft Aktien nach den Marktgeschehnissen und ist bestrebt, eine möglichst hohe Rendite zu erzielen. Als Fundament fürs Depot eignen sich offene Immobilienfonds. Sie bieten eine gleichbleibende Wertentwicklung zwischen 4% und 5% pro Jahr und nur geringe Kursschwankungen. Kunden, die steueroptimierte Anlagen suchen, sollten auf entsprechende Rentenfonds ausweichen, aber auch der Markt an geschlossenen Fonds bietet eine breite Anlagepalette. So kann der Kunde in Container investieren, die dann an Reedereien vermietet werden. Hier sind Renditen um 10% pro Jahr möglich, allerdings liegt der Anlagehorizont bei diesen Anlagen bei mindestens 10 Jahren. Geld aus einer Lebensversicherung sollte den persönlichen Wünschen und Zielen des Kunden entsprechend angelegt werden. Hierzu ist eine umfassende Beratung nötig, um diese Ziele zu kennen und die passenden Produkte auszuwählen.

^